Altmetrics
sind bibliometrische Kennzahlen, die die Wirkung einer wissenÂschaftlichen
Publikation messen. Sie haben sich als erweiterte Alternative zu den
traditionellen bibliometrischen Maßen wie dem Journal Impact Factor etabliert
und umfassen die vielfältigen Reaktionen, die eine Publikation im Web erhalten
kann. Die Daten werden automatisiert generiert und beziehen sich beispielsweise
auf die Anzahl an Downloads, die Zahl der Verlinkungen sowie Erwähnungen,
Diskussionen und Likes in Social Media oder Blogs.
APC
Frage:
Antwort:
APC steht
für Article Processing Charge und
bezeichnet Publikationsgebühren in Open-Access- Zeitschriften. Die Zahlung
durch die Autor*innen bzw. der Institution/Einrichtung an einen Verlage erfolgt
i. d. R. nach dem Peer Review und der Annahme zur Veröffentlichung.
Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen
Frage:
Antwort:
Durch die
Unterzeichnung der Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem
Wissen verpflichten sich Forschungsorganisationen und Universitäten, die
Weiterentwicklung des Open-Access-Gedankens zu unterstützen, indem Sie z. B.
Forscher*innen darin bestärken, ihre Ergebnisse Open Access zu veröffentlichen.
BPC
Frage:
Antwort:
BPC steht
für Book Processing Charge und bezeichnet Publikationsgebühren für ein
wissenschaftliches Buch. Häufig werden diese Gebühren von der Einrichtung, an
der die Autor*innen beschäftigt sind, oder einer Forschungsförderinstitution
übernommen.
Closed Access
Frage:
Antwort:
Der Zugriff
auf Closed Access Publikationen ist nur gegen ein Entgelt möglich.
Creative-Commons-Lizenzen
Frage:
Antwort:
Die gemeinnützige Organisation Creative Commons hat
mehrere Copyright-LiÂzenzen, bekannt als Creative-Commons-Lizenzen, kostenlos
für die ÖffentlichÂkeit zur Nutzung freigegeben. Die Lizenzen sind weit
verbreitet, einfach verÂständlich und bieten ein hohes Maß an Flexibilität.
Dies wird dadurch erreicht, dass sie sich aus vier kombinierbaren
Lizenz-Bausteinen zusammenfügen lassen:
BY – Namensnennung by attribution: Name der/des Urheber*in
nennen und soweit technisch möglich Hyperlink auf das Ursprungsmaterial
sowie die CC-Lizenz setzen
ND – keine Bearbeitungen / no derivatives: Das Werk darf
zwar bearbeitet / verändert werden, aber die bearbeitete Fassung darf
nicht weitergegeben werden.
SA – Weitergabe unter gleichen Bedingungen / share alike:
Das Werk darf bearbeitet / verändert werden, aber die Weitergabe ist nur
unter derselben Lizenz erlaubt.
NC – nicht-kommerziell / non-commercial: Eine Weiterverwendung
ist nur für nicht-kommerzielle Zwecke erlaubt.
DEAL
Frage:
Antwort:
Das
Projekt DEAL wurde von der Allianz der deutschen WissenschaftsorganisaÂtionen
im Auftrag der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) initiiert. Ziel von DEAL ist
es, bundesweite Lizenzverträge mit einer Open-Access-Komponente (pubÂlish and read) für das
gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften (E-Journals) mit den größten
Wissenschaftsverlagen (Elsevier, Springer Nature und Wiley) abzuschließen. Mit
Wiley konnte 2019 ein Vertrag geschlossen werden, mit Springer Nature 2020.
DOAB
Frage:
Antwort:
Das
Directory of Open Access Books (DOAB) ist ein durchsuchbarer Index für
wissenschaftliche Bücher, die einem Peer-Review-Prozess unterzogen und unter
einer Open-Access-Lizenz veröffentlicht wurden. Es bietet zudem Links zu den
Volltexten der Publikationen auf Verlagswebsites oder Repositorien.
DOAJ
Frage:
Antwort:
Das
Directory of Open Access Journals ist ein Online-Verzeichnis für
Open-Access-Zeitschriften. Das Verzeichnis wird von einer unabhängigen
Non-Profit-Organisation getragen. Für die Aufnahme müssen die Zeitschriften
verschiedene Anforderungen erfüllen z. B. Qualitätssicherungsverfahren und
sofortiges Open Access ohne Embargofrist.
DOI
Frage:
Antwort:
Ein
Digital Object Identifier (DOI) ist eine dauerhafte Kennung, die aus
alphanumerischen Zeichen besteht. Dadurch kann eine Text- oder Datenpublikation
dauerhaft zitiert werden.
Double Dipping
Frage:
Antwort:
Von Double
Dipping wird gesprochen, wenn Verlage für Zeitschriften, deren Zugang sie
bereits im Abonnement verkaufen, zusätzlich hohe Gebühren dafür verlangen, dass
Autor*innen einzelne Artikel im Sinne von Open Access frei zugänglich machen
können. Der Verlag verdient hier also zweimal: durch ZeitÂschriften-Abonnements
(Subskriptionen) und die zusätzlichen Open-Access-GeÂbühren. Hier spricht man
auch von hybridem Open Access, bei dem im GegenÂsatz zu "echtem" Open
Access nicht die gesamte Zeitschrift frei zugänglich ist, sondern nur einzelne
Artikel "freigekauft" werden.
Dual Publishing
Frage:
Antwort:
Dual
Publishing bezeichnet die parallele Veröffentlichung von digitalen
Open-Access-Versionen und einer kostenpflichtigen gedruckten Ausgabe. Es ist
häufig bei der Publikation von Open-Access-Büchern anzutreffen.
Embargofrist
Frage:
Antwort:
Als
Embargo- oder Sperrfrist wird der Zeitraum bezeichnet, nach dem es VerÂlage den
Autor*innen erlauben, den Volltext ihrer Publikation als ZweitveröffÂentlichung
auf einem Repositorium verfügbar zu machen (im Sinne des Open Access Grün). Die
Länge der Frist hängt vom Ermessen des jeweiligen Verlags ab. Bei Zeitschriften
liegt sie meist zwischen 6 und 12 Monaten, manchmal auch bei 24 Monaten.
Hybride Zeitschrifte
Frage:
Antwort:
Sogenannte
hybride Zeitschriften sind Subskriptionszeitschriften, die ihren Autor*innen
anbieten, einzelne Artikel gegen Zahlung einer Open-Access-Publikationsgebühr
(APC) "freizukaufen", d. h. sofort im Open Access zu veröffentlichen.
Dabei besteht die Gefahr des Double Dippings, d. h. der Doppelzahlung von
Subskriptions- und Publikationsgebühren an Verlage.
Impact Factor
Frage:
Antwort:
Der Journal
Impact Factor ist ein numerisches Maß, das die durchschnittliche Anzahl der
Zitate zu Artikeln angibt, die in den letzten zwei Jahren in einer ZeitÂschrift
veröffentlicht wurden. Er dient zum bibliometrischen Vergleich und wird häufig
als Indikator für die Qualität einer Zeitschrift und die darin erscheinenÂden
Artikel verwendet. Er wird auf Grundlage der im Science Citation Index
enthaltenen Zeitschriften berechnet und umfasst somit auch
Open-Access-Zeitschriften. Die missbräuchliche Nutzung des Impact Factors für
die BeurÂteilung wissenschaftlicher Leistungen wird zunehmend kritisiert.
Lizenz
Frage:
Antwort:
Als
Lizenzen bezeichnet man standardisierte Verträge, mittels derer der/die
Rechteinhaber*in Nutzungsrechte an Dritte einräumt. Den Forderungen von Open
Access wird ein Lizenzierungsmodell gerecht, wenn es den freien, weltÂweiten
Zugang zu einer Publikation sowie deren uneingeschränkte NachÂnutzung
gestattet. Die meist verbreiteten offenen Lizenzen im Bereich von Wissenschaft
und Forschung sind die Creative-Commons-Lizenzen (CC-Lizenzen).
OAI-PMH
Frage:
Antwort:
Das Open
Archives Initiative Protocol for Metadata Harvesting (OAI-PMH) ist ein
Kommunikationsprotokoll zur Interoperabilität von verschiedenen Repositorien
durch den Austausch von Metadaten. Via OAI-PMH stellen Repositorien ihre
strukturierten Metadaten zur Verfügung, die von anderen Dienstleistern über
OAI-PMH-Serviceanfragen gesammelt werden können.
Open Access
Frage:
Antwort:
In der Budapest Open
Access Initiative wird Open Access folgendermaÂßen definiert: "Open
Access meint, dass [....] Literatur kostenfrei und
öffentlich im Internet zugänglich sein sollte, sodass Interessierte die
Volltexte lesen, heÂrunterladen, kopieren, verteilen, drucken, in ihnen suchen,
auf sie verweisen und sie auch sonst auf jede denkbare legale Weise benutzen
können, ohne finanzielle, gesetzliche oder technische Barrieren jenseits von
denen, die mit dem Internetzugang selbst verbunden sind. In allen Fragen des
Wiederabdrucks und der Verteilung und in allen Fragen des Copyright überhaupt
sollte die einzige Einschränkung darin bestehen, den jeweiligen Autorinnen und
Autoren Kontrolle über ihre Arbeit zu belassen und deren Recht zu sichern, dass
ihre Arbeit angemessen anerkannt und zitiert wird."
Open Access Gold
Frage:
Antwort:
Der goldene Weg des Open-Access-Publizierens – auch
Gold Open Access oder Goldener Open Access genannt – bezeichnet die
Erstveröffentlichung wissenÂschaftlicher Werke als Artikel inOpen-Access-Zeitschriften, alsOpen-Access-Monografie oder als Beitrag in einem
Open Access erscheinenden Sammelwerk oder Konferenzband. Diese Texte
durchlaufen für gewöhnlich denselben QualiÂtätssicherungsprozess, den auch
Closed-Access-Werke durchlaufen, meist in Form einesPeer Review oder Editorial Review.
Open Access Grün
Frage:
Antwort:
Der grüne Weg – auch Self Archiving,
Selbstarchivierung oder Grüner Open Access genannt – bezeichnet die
Zweitveröffentlichung von in einem Verlag oder einer Zeitschrift erschienenen
Beiträgen auf Repositorien. Teils wird darunter auch die Zugänglichmachung
solcher Werke auf der Website der Autorin / des Autors verstanden. Diese kann
zeitgleich mit oder nachträglich zur Publikation der Inhalte im Verlag erfolgen
und ist möglich für Preprints und Postprints wissenschaftlicher Artikel, aber
auch andere Dokumentarten wie z. B. Monografien, Forschungsberichte,
Konferenz-Proceedings.
Open Access Monitor
Frage:
Antwort:
Der Open Access Monitor erfasst das
Publikationsaufkommen deutscher akademischer Einrichtungen in
wissenschaftlichen Zeitschriften, analysiert Subskriptions- und
Publikationsausgaben sowie Zitationen und bereitet die Daten statistisch auf.
Betreiber ist das Forschungszentrum Jülich.
Open Access Platin / Diamant
Frage:
Antwort:
Viele Open-Access-Zeitschriften funktionieren ohne
APCs. Das heißt, es entstehen keine Kosten für die Autor*innen, sondern die
Finanzierung erfolgt aus institutionellen Mitteln, durch Förderer oder z. B.
auch über BibliotheksÂkonsortien, zu denen sich verschiedene Bibliotheken
zusammenschließen. Dieses Modell, das auch als Platinum OA oder Diamond
OA bezeichnet wird, ist eine Unterart des Open Access Gold.
Open Access Policy
Frage:
Antwort:
In einer Open Access Policy oder
Open-Access-Leitlinie benennen OrganisatioÂnen ihre Richtlinien bezüglichOpen
Access. Diese Richtlinien legen die Rollen, Rechte und Verantwortlichkeiten
verschiedener Akteur*innen innerhalb der Institution für die Umsetzung von Open
Access fest.
OpenAIRE
Frage:
Antwort:
Open Access Infrastructure for Research in Europe
(OpenAIRE) ist ein seit 2009 laufendes Projekt der Europäischen Kommission zum
Aufbau einer elekÂtronischen Infrastruktur zur Archivierung von
Forschungspublikationen aller 27 EU-Mitgliedsstaaten, für den Umgang mit
Artikeln,Preprints und KonferenzÂpublikationen sowie für die Verwaltung
von Forschungsdatensätzen.
OpenDOAR
Frage:
Antwort:
Das Directory of Open
Access Repositories (OpenDOAR) ist ein zentrales Verzeichnis für Open-Access-Repositorien.
Open Journal Systems
Frage:
Antwort:
Open Journal Systems (OJS) ist die meistgenutzte
Open-Source-Software für das Management von Einreichungen, das Peer Review und
die Publikation wissenschaftlicher Zeitschriften.
Open Monograph Press
Frage:
Antwort:
Open Monograph Press (OMP) ist eine
Open-Source-Software zur Verwaltung und Veröffentlichung wissenschaftlicher
Bücher. Sie kann für die Verwaltung des redaktionellen Workflows verwendet
werden, der erforderlich ist, um Monographien, Sammelbände und
wissenschaftliche Buchausgaben zu veröffentlichen.
Open Peer Review
Frage:
Antwort:
Als Open Peer Review werden verschiedene Varianten
der Qualitätsprüfung wissenschaftlicher Manuskripte bezeichnet, die im
Gegensatz zum traditionellen Peer Review transparent und offen, zum Teil auch
kollaborativ stattfinden.
Opt-out
Frage:
Antwort:
Opt-out meint generell den Ausstieg oder die Abwahl
beispielsweise eines Dienstes oder einer Option durch eine
Widerspruchserklärung. ForschungsÂförderungen, die zu Open Access bzw. Open
Data verpflichten, bieten zum Teil ein Opt-out, also die Möglichkeit sich aus
berechtigten Gründen gegen die freie Veröffentlichung von Forschungsergebnissen
zu entscheiden (wie beispielsÂweise, wenn es nicht vereinbar mit dem Schutz
personenbezogener Daten ist).
Overlay Journals
Frage:
Antwort:
Overlay Journals sind Open-Access-Zeitschriften,
die die Infrastruktur von Preprint-Servern nutzen. Einreichungen werden von den
Autor*innen beispielsweise als Preprint auf arXiv zugänglich gemacht und
gleichzeitig zur Aufnahme in ein Overlay Journal vorgeschlagen. Wird die
Einreichung nach erfolgreichem Peer Review akzeptiert, bleiben sowohl die
ursprüngliche Fassung als auch die überarbeitete Zeitschriftenversion
bestehen.
Peer-Review
Frage:
Antwort:
Das Peer-Review-Verfahren ist das gängigste
Verfahren der Qualitätsprüfung von wissenschaftlichen Beiträgen vor ihrer
Veröffentlichung. Dabei handelt es sich um eine Bewertung einer
wissenschaftlichen Arbeit durch unabhängige Gutachter bzw.
Wissenschaftler*innen desselben Fachgebiets, sog. Peers (engl. für
"Ebenbürtige; Gleichrangige").
Plan S
Frage:
Antwort:
Plan S ist eine internationale Strategie eines
Konsortiums von ForschungsförÂderern zur Umsetzung von sofortigem Open Access
zu wissenschaftlichen PubÂlikationen, die aus geförderten Forschungsprojekten
entstanden sind. Der Plan sieht vor, dass Empfänger*innen von Fördermitteln der
cOAlition S die daÂraus resultierenden
Publikationen ohne Embargofrist unter offenen Lizenzen zur Verfügung stellen,
entweder in hochwertigen Open-Access-Plattformen oder-Zeitschriften oder in offenenRepositorien, die die notwendigen
Voraussetzungen erfüllen.
Postprint
Frage:
Antwort:
Unter Postprint versteht man einen Text, der
bereits begutachtet und zur VerÂöffentlichung angenommen wurde. Postprints
kennen zwei ErscheinungsforÂmen: Zum einen kann ein Postprint völlig identisch
mit der formal, also im Verlag bzw. einer Zeitschrift veröffentlichten Fassung
(der sogenannten PubliÂsher's Version oder Version of Record), sein. Zum
anderen kann der Postprint mit dieser Verlagsversion inhaltlich gleich sein,
aber sich von ihr z. B. in FormaÂtierung, Layout oder Paginierung
unterscheiden. Im zweiten Fall spricht man von der akzeptierten Autorenfassung
(author accepted manuscript, AAM).
Predatory Publishing
Frage:
Antwort:
Predatory Publishing bedeutet etwa
"räuberisches Publizieren". Bei Predatory Journals handelt es sich um
Zeitschriften, die wissenschaftliche Autor*innen mit aggressiver Werbung und
vermeintlich professionellem Auftreten zur VeröffentÂlichung von Beiträgen
gegen Zahlung einer Publikationsgebühr auffordern, jedoch keine oder nur
unzureichende Maßnahmen der Qualitätssicherung organisieren.
Preprint
Frage:
Antwort:
Bei einem Preprint handelt es sich um eine (noch)
nicht begutachtete wissenÂschaftliche Publikation, d. h. die Qualität wurde
noch nicht abschließend in eiÂnem Peer-Review-Verfahren begutachtet. Als
Preprint wird manchmal auch ein Text in Form seiner Manuskriptfassung
bezeichnet, die bei einer Zeitschrift oder einem Verlag für eine
Veröffentlichung eingereicht wurde.
Public Knowledge Project
Frage:
Antwort:
Das Public Knowledge Project (PKP) ist eine
Forschungs- und EntwicklungsiniÂtiative, in deren Rahmen Open-Source-Software
für die Verwaltung und PubliÂkation von Zeitschriften und Konferenzen
entwickelt wurde. Open Journal SysÂtems (OJS), Open Conference Systems (OCS)
und Open Monograph Press (OMP) verbessern den Zugang zu Wissen und helfen, Publikationskosten
zu senken.
Publikationsfonds
Frage:
Antwort:
Open-Access-Publikationsfonds sind ein Instrument,
über das wissenschaftliche Einrichtungen ihre Autor*innen bei der Zahlung von
Open-Access-PublikationsÂgebühren unterstützen. Dies umfasst häufig die
Erstattung von APCs oder BPCs, aber auch die Förderung von konsortialen
Angeboten, Open-Access-InfrastrukÂturen oder Mittel für die Transformation von Subskriptionszeitschriften zu
Open-Access-Zeitschriften. Wissenschaftliche Organisationen tragen so zur
finanziellen Unterstützung von Open-Access-Publikationen bei. Dabei folgen sie
meist eigens definierten Kriterien zur Ãœbernahme der anfallenden Kosten.
Publikationsgebühren
Frage:
Antwort:
Publikationsgebühren werden von Verlagen für die
Veröffentlichung einer PubliÂkation erhoben. Einige Verlage erheben
beispielsweise Gebühren für FarbabbilÂdungen (colour charges) oder die
Anzahl der Seiten einer zu publizierenden VerÂöffentlichung (page charges).
Im Open-Access-Kontext stellen PublikationsgeÂbühren ein mögliches
Geschäftsmodell zur Finanzierung der Publikation dar. Da
Open-Access-Publikationen für Leser*innen entgeltfrei genutzt werden können,
zahlen hier also nicht die Leser*innen sondern die Publizierenden für die VerÂöffentlichung.
Für die Publikation eines Artikels in einer wissenschaftlichen Zeitschrift
fallen sogenannte Article Processing Charges (APC) an, für die Veröffentlichung
einer wissenschaftlichen Buchpublikation Book Processing Charges (BPC).
Repositorium
Frage:
Antwort:
Ein Repositorium ist ein an Universitäten oder
Forschungseinrichtungen betrieÂbener Dokumentenserver, auf dem
wissenschaftliche Materialien archiviert und weltweit offen und langfristig
zugänglich gemacht werden. Unterschieden werÂden institutionelle Repositorien
(von Institutionen wie Universitätsbibliotheken, anderen
Infrastruktureinrichtungen oder Forschungsorganisationen betrieben) und
disziplinäre Repositorien (institutionsübergreifend, thematisch gebündelt, z.
B. für eine Fachdisziplin).
ROAR
Frage:
Antwort:
Das Registry of Open Access
Repositories (ROAR) ist eine Liste von Open-Access-Repositorien. Die durchsuchbare internationale Datenbank indexiert die Erstellung, den
Standort und das Wachstum institutioneller Open-Access-Repositorien und deren
Inhalte.
Scholar-led Publishing
Frage:
Antwort:
Der Begriff Scholar-led Publishing bezieht sich auf
ein Publikationsmodell, bei dem Wissenschaftler*innen sich organisieren und
zusammenschließen, um ihre Forschungsergebnisse selbstbestimmt zu
veröffentlichen. Scholar-led PubliÂshers sind also von Wissenschaftler*innen
geführte Verlage.
Self Archivin
Frage:
Antwort:
Durch Self Archiving oder Selbstarchivierung werden
Publikationen zusätzlich auf einem Repositorium zweitveröffentlicht, um einen
offenen Zugriff darauf zu ermöglichen. Teils wird darunter auch die
Zugänglichmachung auf der Website der Autorin / des Autors verstanden.
Sherpa Romeo
Frage:
Antwort:
Sherpa Romeo (Rights Metadata for Open Archiving)
ist ein Verzeichnis für die Richtlinien von Zeitschriften zur
Zweitveröffentlichung über den Grünen Weg des Open Access.
SPARC Europe
Frage:
Antwort:
Die Scholarly Publishing and Academic Resources
Coalition Europe (SPARC) ist eine Allianz von europäischen Wissenschafts- und
Forschungsbibliotheken, Nationalbibliotheken, Bibliotheksorganisationen und
Forschungseinrichtungen. Sie will die Open-Access-Bewegung weiter voranbringen.
SSRN
Frage:
Antwort:
DasSocial Science Research Network (SSRN) ist einer
der größten Preprint-Server im Bereich der Sozialwissenschaften. Die
durchsuchbare Datenbank ermöglicht es, Working Papers und Abstracts kostenlos
hochzuladen. Nachdem 2016 SSRN vom Großverlag Elsevier übernommen wurde, folgte
kurz darauf die Ankündigung, den gemeinnützigen Server SocArXiv für Preprints
in den Sozialwissenschaften zu gründen.
Subskription
Frage:
Antwort:
Subskription ist das traditionelle Modell der
Finanzierung von Zeitschriften über Abonnements. Verlage geben Zeitschriften
heraus, die dann von interessierten Nutzer*innen abonniert werden, um Zugriff
auf die Inhalte zu erhalten. Im wisÂsenschaftlichen Kontext sind dies vor allem
die Bibliotheken wissenschaftlicher Einrichtungen. Durch gestiegene Subskriptionspreise
ist die sogenannte Zeitschriftenkrise entstanden. Ein Gegenmodell zur
Subskription ist Open Access.
Transformation
Frage:
Antwort:
Der Begriff Transformation bezeichnet die
vollständige Umstellung des wissenschaftlichen Publikationswesens auf Open
Access, u. a. durch die Umwandlung traditioneller Subskriptionszeitschriften in
Open-Access-Zeitschriften.
Version of Record
Frage:
Antwort:
Bei der "Version of Record" oder
Verlagsversion handelt es sich um einen Text, der bereits begutachtet und zur
Veröffentlichung angenommen wurde und identisch mit der formal, also im Verlag
bzw. einer Zeitschrift, veröffentlichten Fassung ist.
Zeitschriftenkrise
Frage:
Antwort:
Durch gestiegene Subskriptionspreise ist in den
1990er-Jahren die sogenannte Zeitschriftenkrise entstanden. Während die Zeitschriftenpreise
immer weiter steigen, haben Bibliotheken für den Erwerb von Zeitschriften nur
ein bestimmÂtes Budget zur Verfügung und sind durch die höheren Kosten dazu
gezwungen, Zeitschriften abzubestellen. Eine adäquate Versorgung der
Wissenschaftler*Âinnen mit den benötigten wissenschaftlichen Informationen wird
daher immer schwieriger.
Zenodo
Frage:
Antwort:
Zenodo ist ein universelles Datenrepositorium, das
im Rahmen des europäiÂschen OpenAIRE-Projekts entwickelt wurde und vom CERN
betrieben wird. Es ermöglicht die Veröffentlichung von Datensätzen,
Forschungssoftware, BerichÂten und anderen forschungsbezogenen digitalen
Dokumenten. Für jede EinreiÂchung wird ein persistenter Digital Object
Identifier (DOI) erstellt, der die gespeicherten Objekte leicht zitierfähig macht.
Zweitveröffentlichung
Frage:
Antwort:
Mit einer Zweitveröffentlichung werden Dokumente,
die in einem Verlag oder einer Zeitschrift erschienenen sind, zusätzlich auf
Open-Access-DokumentenÂservern (oder Repositorien) veröffentlicht, um einen
offenen Zugriff darauf zu ermöglichen. Dabei sind die rechtlichen
Rahmenbedingungen und die Vorgaben der Verlage, z. B.Embargofristen, zu beachten.
Zweitveröffentlichungsrecht
Frage:
Antwort:
Das Zweitveröffentlichungsrecht ist eine
gesetzliche "Schranke" des deutschen Urheberrechts, die Autor*innen
das Recht gibt, eine Publikation in einem perioÂdisch erscheinenden Werk über
ein Repositorium nach einer EmbargoÂfrist von 12 Monaten
zweitzuveröffentlichen, auch wenn dem Verlag bereits ein ausschließliches
Nutzungsrecht eingeräumt wurde. Voraussetzung ist, dass die Publikation im
Rahmen einer mit öffentlichen Mitteln geförderten Forschung entstanden ist. Das
Zweitveröffentlichungsrecht bezieht sich auf die akzeptierte Manuskriptversion,
die den Qualitätsprüfungsprozess bereits durchlaufen hat, aber noch nicht in
das Verlagslayout übertragen wurde. Die ZweitveröffentÂlichung ist nicht
verpflichtend und darf nicht unter einer offenen Lizenz erfolgen (vgl. § 38
Abs. 4 des deutschen Urheberrechtsgesetzes).