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Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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WurzellaboratoriumGesteinslehrpfad

Das Eberswalder Wurzellaboratorium im Forstbotanischen Garten der Hochschule fĂŒr nachhaltige Entwicklung Eberswalde — Vergangenheit und Zukunft —

Das Eberswalder Wurzellaboratorium/Wurzelkeller besteht aus 10 WurzelkÀsten. Diese haben eine GrundflÀche von jeweils 1 m2,
sind 2 m hoch (Abb. 1) und im Boden oberflĂ€chenbĂŒndig
eingelassen (Abb. 2). Sie sind als Lysimeter gefertigt und
ermöglichen die Erfassung von StoffflĂŒssen. Durch einen Gang
sind die WurzelkÀsten von unten her zugÀnglich (Abb. 3). 2 SeitenflÀchen der KÀsten sind vollstÀndig verglast und erlauben
die Beobachtung des Wurzelwachstums zu untersuchender
Pflanzen.

Zur Geschichte

  • Fertigstellung des Wurzellaboratoriums 1939 unter Prof. J. Liese, Leiter des Institutes fĂŒr Forstbotanik
  • Zerstörung des Wurzelkellers im 2. Weltkrieg
  • Ab 1953 Wiederaufbau des Wurzelkellers unter Prof. H. Lyr, Leiter des Institutes fĂŒr Forstbotanik
  • Zu DDR-Zeiten wichtige und wesentliche Untersuchungen zum Wurzelwachstum unserer heimischen, aber auch fremdlĂ€ndischer Baumarten, besonders durch Dr. G. Hofmann und Prof. H. Lyr
  • Im Jahr 2000 Schließung des Wurzelkellers aus bautechnischen GrĂŒnden
  • Ab 2001/2002 vollstĂ€ndige und umfassende Rekonstruktion der GebĂ€udehĂŒlle des Wurzelkellers
  • 2003/2004 Entwicklung und Einbau der neuen WurzelkĂ€sten
  • 2005 BefĂŒllen der WurzelkĂ€sten mit regionaltypischem Waldboden (Finowtaler Sandbraunerde), und Einbringen der charakteristischer Bodenvegetation


Historische Arbeiten im Wurzellaboratorium

Aufnahmen des Wurzel- und Sprosswachstums zahlreicher heimischer und exotischer Baumarten (bspw. Hoffmann 1965, 1966a, 1966b, Lyr & Hoffmann 1992). Die fortlaufende zerstörungsfreie Aufzeichnung liefert neben der quantitativen Erfassung von WachstumsvorgĂ€ngen auch ein nahezu vollstĂ€ndiges Bild ĂŒber den jahreszeitlichenen Verlauf. Dies ermöglicht die Darstellung von Beginn und Ende der WachstumsvorgĂ€nge, sowie von Zeiten unterschiedlicher AktivitĂ€t. Bereits 1963 „erste Untersuchungen“ zum „globalen Klimawandel“ in Eberswalde.

ZukĂŒnftige Forschungsarbeiten

An der Hochschule fĂŒr nachhaltige Entwicklung Eberswalde startete 2006 der Studiengang Global Change Management. Die Studenten sollen sich hierbei u.a. mit versch. Messtechniken zur Erfassung meteorologischer und pflanzenphysiologischer MessgrĂ¶ĂŸen beschĂ€ftigen. Zu diesem Zweck liegt der Forschungsschwerpunkt im Forstbotanischen Garten im Bereich der Klimafolgeforschung. Gegenstand der Untersuchungen sind hierbei stets WachstumsvorgĂ€nge in BĂ€umen und deren Reaktion auf Änderungen im Klima. Dies bedingt die Betrachtung ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum. Dabei sind Untersuchungen im Wurzelraum im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung von großer Bedeutung. Dies belegen zahlreiche Untersuchungen/Arbeiten auf diesem Forschungsgebiet (Ahlström et al., 1988; Baitulin, 1996; Dengler, 1935; Jackson et al., 2000; Kutschera & Lichtenegger, 1997 und viele andere). Auch aktuelle Forschungsarbeiten die z. Zt. im Rahmen einer Dissertation (Arbeitstitel: Untersuchungen zur jĂ€hrlichen Dynamik der Kohlenstoffbindung heimischer und fremdlĂ€ndischer Baumarten vor dem Hintergrund einer möglichen KlimaerwĂ€rmung) am Forstbotanischen Garten (in Zusammenarbeit mit der UniversitĂ€t Bayreuth, ökologisch botanischer Garten) durchgefĂŒhrt werden zeigen, dass besonders in niederschlagsarmen Regionen wie Brandenburg zusĂ€tzliche Erhebungen im Wurzelraum notwendig sind.

zur Wald-Klima-Messstation

WĂ€hrend die oberirdischen Lebensorgane von Pflanzen i.d.R. gut zugĂ€nglich sind, ist dies bei Wurzeln eher schwierig, weshalb notwendige Untersuchungen meist nicht oder nur unzureichend durchgefĂŒhrt werden. Mit der Sanierung des Wurzelkellers im Forstbotanischen Garten steht nun ein „neues“ unterirdisches Wurzellabor zur VerfĂŒgung. Insbesondere mit Hilfe der neuen technischen Ausstattung der WurzelkĂ€sten durch wĂ€gbare Lysimeter ist es möglich, neben der visuellen Erfassung der Wurzeln auch Informationen ĂŒber StoffflĂŒsse und den Wasserhaushalt zu erfahren. Dies ist besonders vor dem Hintergrund einer KlimaĂ€nderung und Änderung der Niederschlagsverteilung von besonderer Bedeutung. Besondere Beachtung findet hierbei neben der heimischen Wald-Kiefer (Pinus sylvestris), die in einem hohen Maße die WĂ€lder Brandenburgs bestimmt, die Rot-Buche (Fagus sylvatica), als in weiten Teilen potentiell natĂŒrliche Baumart, die sich im NO-deutschen Tiefland am Rande ihres Verbreitungsgebietes befindet. Die Rot-Buche wird seit einiger Zeit im Rahmen des Waldumbauprogrammes der brandenburgischen Forstbehörden wieder verstĂ€rkt eingebracht. Untersuchungen mit verschiedenen HerkĂŒnften sollen den Einfluß von KlimaĂ€nderungen prĂŒfen.

 

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