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Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums

mit einer interdisziplinären Ausrichtung auf Natur-, Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

Der Forschungsschwerpunkt 1 ist auf die Untersuchung und Begleitung der nachhaltigen regionalspezifischen Entwicklung ländlicher Räume in ihren unterschiedlichen Facetten vor dem Hintergrund des globalen Wandels (Klima, Demografie, Artenschwund etc.) gerichtet. Hier erfolgt eine Betrachtung entlang verschiedener Landnutzungen von Land- und Forstwirtschaft, Landmanagement, Regionalmanagement bis zum Naturschutz.

Zentrale Themen sind dabei die Forschungsbereiche Landschaft, Landschafts- und Waldnutzung mit unterschiedlichen Formen des nachhaltigen Landmanagements. Die Forschungsaktivitäten innerhalb dieses Forschungsschwerpunktes widmen sich folgenden Kernthemen:

Landschaft als ökologische Basis

Der Forschungsbereich Landschaft umfasst die Erfassung bzw. Bestandsaufnahme, Analyse und Bewertung sowie die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz, zur Erhaltung und zur Entwicklung von Natur- und Kulturlandschaften und Naturressourcen. Die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Konzepten eines ganzheitlichen Ökosystemmanagements, welches die anwendungsorientierte, landschafts- und waldbezogene Forschung im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes einschließt, stehen dabei im Fokus. Konkret heißt das:

  • Analyse von Strukturen, Lebensgemeinschaften, Geschäftsmodelle und Prozessen
  • Etablierung und Optimierung von Naturschutz und Ressourcenmanagement
  • Monitoring und Erfolgskontrolle zur Maßnahmenbewertung
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Ökosystemforschung und Naturschutz sowie ökosystembasierte nachhaltige Entwicklung
  • Nachhaltige Waldressourcenökonomie
  • 3D Monitoring ökologischer Geo-Objekte im Lebensraum Wald

Waldökologie und Monitoring

Die waldökologische Forschung betrachtet Strukturen, Lebensgemeinschaften und Prozesse in Waldökosystemen. Hierfür werden vorhandene Inventur- und Monitoringkonzepte zur Analyse des Waldzustandes weiterentwickelt und neue Verfahren und Methoden für die Erfassung, Quantifizierung und Bewertung von Diversität und Ökosystemfunktionen entwickelt. Von besonderem Interesse sind Anpassungs- und Selbststeuerungsprozesse, die den Erhalt und eine nachhaltige Nutzung der Ökosystemdienstleistungen, insbesondere auch eine nachhaltige forstliche Bewirtschaftung von Wäldern ermöglichen.

Dazu werden anthropogene Einflüsse auf Wälder im nationalen und internationalen Kontext untersucht, ihre Auswirkungen erfasst und Maßnahmen für den Erhalt und die Wiederherstellung stabiler Waldökosysteme abgeleitet. In zahlreichen Forschungsprojekten werden Indikatoren für die Folgen des Klimawandels auf Waldökosysteme untersucht. Die verschiedenen Forschungsschwerpunkte umfassen dabei faunistische (v.a. wildbiologische und entomologische), floristische und pflanzenphysiologische sowie räumlich-statistische Untersuchungen. Dabei werden aktuelle, anwendungsorientierte Methoden aus den verschiedenen naturwissenschaftlichen Forschungsbereichen, oft auch in fachgebietsübergreifenden Forschergruppen, eingesetzt und weiterentwickelt. Die waldökologische Forschung und das langfristige Monitoring von Wäldern schafft Wissen, das eine nachhaltige Nutzung mit dem grundlegenden Schutz der Waldökosysteme und ihre Funktionen unter dem Einfluss des Klimawandels verbindet.

  • waldbauliche Anpassung an den Klimawandel mit alternativen Baumarten – Möglichkeiten und Grenzen
  • ökophysiologische/dendroökologische Untersuchungen zur Klimasensitivität von Gehölzen und Krautpflanzen
  • Inventur- und Monitoringverfahren für naturnahe Wirtschaftswälder und Waldökosysteme in Großschutzgebieten
  • Untersuchungen zu den Ursachen des „insect decline“ in genutzten und ungenutzten Wäldern
  • Raumnutzung und Interaktionsverhalten von Wildtieren und Wölfen

Land- und Waldnutzung mit unterschiedlichen Formen nachhaltigen Landmanagements

Ein weiterer Fokus richtet sich auf die Entwicklung von nachhaltigen Landschaftsnutzungen in Bezug auf landwirtschaftliche Erzeugung, die angepasste land- und forstwirtschaftliche Unternehmensführung auf betrieblicher Ebene und das Management nachhaltiger land- und forstwirtschaftlich basierter Wertschöpfungsketten

  • Entwicklung nachhaltiger standortangepasster Systeme des Pflanzenanbaus und der Tiernutzung mit Schwerpunkt Ökolandbau
  • Analyse, Optimierung und Etablierung von Unternehmen und Wertschöpfungsnetzen in der ökologischen Agrar- und Ernährungswirtschaft
  • Waldressourcenmanagement im Fokus einer nachhaltigen, naturorientierten und auf standörtlicher Grundlage basierenden Forstwirtschaft
  • Methodenentwicklung zur digitalen Waldinventur 4.0 inklusive Implementierung einer real-time-Navigation in der eingriffsverknüpften Waldinventarisierung

Nachhaltiges Wald- und Ökosystemmanagement und Naturschutz

Das genannte Kernthema befasst sich mit dem zielgerichteten, effizienten und nachhaltigen Management von Waldökosystemen und Agroforstsystemen. Dabei geht es zum einen um die Produktion von Holz und holzartiger Biomasse entlang der gesamten Wertschöpfungs- und Bereitstellungskette, vom Anbau über die Ernte, Vermessung, Sortierung und Logistik bis zur Verarbeitung, zum anderen um die Bereitstellung weiterer Ökosystemdienstleistungen. Dazu werden Behandlungs- und Nutzungssysteme unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten entwickelt, erprobt und bewertet. Ein weiterer Schwerpunkt beschäftigt sich mit der Bewertung der ökologischen Wirkungen von Managementmaßnahmen sowie von Zertifizierungssystemen.

Ein besonderes Augenmerk gilt der waldbaulichen Anpassung von Waldökosystemen und unterschiedlichen Waldnutzungsformen an den globalen Umwelt-/Klimawandel und der in diesem Kontext bestehenden Herausforderung einer langfristigen und umfassenden Funktionensicherung (Risikomanagement). In diesem Zusammenhang werden Methoden und Instrumente des adaptiven Risikomanagements entwickelt und getestet sowie Strategien zur ökosystembasierten Umwandlung von Monokulturen und zum Umgang mit Waldbrandflächen gemeinsam mit Kooperationspartnern erforscht.

  • Biosphärenreservate als Modelllandschaften für den Insektenschutz
  • Entwicklung und Erforschung von Agroforstsystemen als Verknüpfung von Land- und Forstwirtschaft
  • Angewandte Waldwachstumsmodellierung im Kontext des Klimawandels
  • Waldmanagement/ Waldnutzung mit Fokus auf einer biodiversitätserhaltenden Landnutzung
  • Erfassung und Vorhersagemöglichkeiten von Sturm- und Baumschäden im Forst/ Entwicklung regionaler sensorgestützter Informations- und Vorhersagesysteme