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Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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BIODEM

Versuchs- und Demonstrationsflächen zum Anbau schnellwachsender Baumarten im Kurzumtrieb

Im Forschungsprojekt BIODEM betreibt die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde seit dem Frühjahr 2006 Versuchs- und Demonstrationsflächen zum Anbau schnell wachsender Baumarten im Kurzumtrieb auf verschiedenen Flächen im Land Brandenburg.

Der Anbau von Energieholz wurde in den vergangenen Jahren in Deutschland verstärkt diskutiert und praktiziert. Er bietet Landwirtschaftsbetrieben die Möglichkeit, zusätzliche holzartige Biomasse zur energetischen Verwertung bereitzustellen. Der Agrarholzanbau ist erwiesenermaßen umweltfreundlicher, als der intensive konventionelle Anbau anueller landwirtschaftlicher Biomasse-Kulturen, wie z.B. Mais zur Biogasproduktion. Hervorzuheben ist beispielsweise die geringere Menge an Stoffeinträgen oder die deutlich längere Bodenruhe.

Im Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats Agrarpolitik "Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung - Empfehlungen an die Politik"wird Holz aus Kurzumtriebsplantagen ein hohes CO2-Vermeidungspotential zugewiesen - und das bei sehr geringen CO2-Vermeidungskosten, im Vergleich mit anderen Biomassen, wie z.B. Mais zur Biogaserzeugung und Stromerzeugung in BHKWs.

Im Sondergutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen "Klimaschutz durch Biomasse" wird u.a. hervorgehoben, dass dass "mehrjährige, ausdauernde Anbauverfahren (z. B. Kurzumtriebsplantagen (KUP) für die Gewinnung von Holz und Grünschnitt) weniger negative Umweltauswirkungen verursachen als einjährige, da die aus der Bearbeitung resultierende Bodenerosion durch Bearbeitung sowie der Nährstoff- und Pestizidbedarf geringer sind (...)".

Energieholz im Kurzumtrieb bietet sich zur Versorgung kleinere wie größerer, lokaler wie überregionaler Energieprojekte an, wie beispielsweise Hackschnitzelheizungen, Heizkraftwerke oder Co-firing in Kohlekraftwerken. Im Jahr 2013 werden deutschlandweit etwa 5.000 ha Kurzumtriebplantagen betrieben, davon der weitaus größte Teil (ca. 2.000 ha) in Brandenburg. 

Verschiedene Projekte haben sich in den letzten Jahren mit dem Anbau von Kurzumtriebsplantagen (KUP) befasst. Besonders hervorzuheben sind die Projekte DENDROM, AgroWood, Novalis und ProLoc. Der NABU hat sich ebenfalls intensiver damit auseinandergesetzt und eine in der Szene vielbeachtete Studie vorgelegt.

Im Projekt AGRODEM II wird das Konzept von BIODEM aufgegriffen und erweitert. Hier werden bereits erprobte Klone auf größeren Flächen unter Praxisbedingungen angebaut und untersucht.

Pflanzung von Pappelstecklingen mit dem

Stemster







vier Monate alter Wiederaustrieb von Grauerle nach Rückschnitt

Bodenkundlich-meteorologische Messstation auf einer Versuchsfläche

Anlage von einem Sortenversuch auf Grünland, Pflanzung von Steckruten per Erdbohrer

Rekultivierung einer Kurzumtriebsplantage mit einer Forstfräse


Mittlerweile wurden im Projekt BIODEM über 20 Versuchs- und Demonstrationsflächen angelegt. Sie unterscheiden sich vor allem in der Grundwasserverfügbarkeit, der Bodenqualität und der Vornutzung. Durch die räumliche Verteilung der Flächen in den verschiedenen Regionen des Landes Brandenburg und darüber hinaus werden zudem lokalklimatische Einflüsse und Gegebenheiten berücksichtigt.

Die Versuche werden in einer dreijährigen Rotation bewirtschaftet. Es handelt sich um randomisierte Blockanlagen. Je nach Untersuchungsfläche wurden 29 bis 35 Prüfglieder angepflanzt (siehe Tabelle 1). Zum Erntezeitpunkt werden destruktive, ertragskundliche Messungen am Aufwuchs durchgeführt. Darüber hinaus finden weitere wissenschaftliche Begleituntersuchungen statt. So werden auf den unterschiedlichen Flächen auch standortkundliche Parameter erhoben.

Die Sortenversuche befinden sich auf ehemals ackerbaulich genutzten Standorten, ehem. Stilllegungsflächen und Rieselfeldern. Verwendete Baumarten sind Weide (Salix spec.), Pappel (Populus spec.), Robinie (Robinia pseudoacacia), Eschenblättriger Ahorn (Acer negundo), Weißerle (Alnus incana) und Götterbaum (Alianthus altissima).


Tabelle 1: Auswahl untersuchter Sorten von Weiden und Pappeln 
GattungSorte
Pappel

Max 1, Max 3, Max 4,  AF 2, AF 6, AF 7, AF 8, Monviso, NE 42, Androscogin, Matrix 49, Muhle - Larsen, Weser 6, Grimminge, Oudenberg, Vesten, Muur, Matrix 49

Weide

Tora, Tordis, Inger, Sven

1013, 1023, 1033, 1047, 1053, 1054, 1056, 1156, Sprint, Start , Turbo

S 178, S 182, S 183, S 184, S 194

Zieverich

  

Auf einigen Versuchsflächen wurden bodenkundlich-meteorologische Messstationen eingerichtet. Mit deren Hilfe ist es möglich Parameter wie Niederschlag, Globalstrahlung oder Bodenfeuchte kontinuierlich zu erfassen.

Ãœber die Sortenversuche hinaus besteht Zugang zu verschiedenen Energieholzplantagen in Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Westpommern (Polen) unterschiedlichen Alters. Diese KUP stocken ebenfalls mit unterschiedlichem Baumarten- und Sortenspektrum und unterschiedlichsten Standorten. Sortenversuche und Praxisflächen zusammen ermöglichen mittelfristig voraussichtlich eine fundierte Beurteilung der Anbaueignung einzelner Baumarten und -sorten im Hinblick auf die jeweiligen Standortbedingungen.

Das Projekt wird finanziert mit Mitteln der PCK Raffinerie GmbH, der Vattenfall Europe New Energy GmbH und der Volkswagen AG.

Kontakt:

Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Alfred-Möller Str. 1
16225 Eberswalde

Prof. Dr. Dieter Murach
Projektleiter
Tel: +49 (0) 3334 657192

Dieter.Murach@HNEE.de


Rainer Schlepphorst


Holger Hartmann

Tel: +49 (0) 3334 657173

Holger.Hartmann@HNEE.de

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