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Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Nachhaltige Waldressourcenökonomie

Das Fachgebiet Nachhaltige Waldressourcenökonomie nimmt eine ökologisch-ökonomische und institutionenanalytische Perspektive auf die Erfassung und Bewertung von Waldökosystemleistungen und der Koordination von Waldressourcennutzungen ein. Eine nachhaltige, das heißt Ã¶kologisch- und sozial-orientierte Berücksichtigung von Waldökosystemleistungen in wirtschaftliche Denkweisen und gesellschaftspolitische Entscheidungsprozesse ist dabei mehr als eine rein wirtschaftliche Effizienzüberlegung und monetäre Bewertung.

Waldökosysteme stellen eine ganze Fülle von Waldökosystemleistungen zur Verfügung von der energetischen und stofflichen Nutzung von Holz bis hin zur Erholungsfunktion und der Bereitstellung wichtiger Habitate für die biologische Vielfalt. Doch bleibt ihr Wert oftmals verborgen, stehen sie doch scheinbar unbegrenzt und gratis zur Verfügung.

Die meisten Waldökosystemleistungen haben den Charakter von öffentlichen bzw. kollektiven Gütern, die nicht auf Märkten gehandelt werden, gleichzeitig aber von großem Wert für die Gesellschaft sind. Ihr Mangel an Wertschätzung führt häufig dazu, dass sie bei der Waldbewirtschaftung und Gestaltung von Institutionen nicht ausreichend berücksichtigt werden, häufig auf Kosten von Ökosystemfunktionen. Was kann eine waldressourcenökonomische Perspektive beitragen?

Waldressourcenökonomie

Zentraler Fokus der Professur ist es, die Fülle der Waldfunktionen und Leistungen und ihren gesellschaftlichen Nutzen stärker bewusst zu machen, zu bewerten, und Handlungsoptionen für ihre nachhaltige Bereitstellung durch finanzielle Anreizsysteme und weitere, z.B. kooperative Governance Strategien zu elaborieren. Es gilt Risiken, Chancen und Grenzen von ökonomischer und politischer Steuerung einschließlich ihrer Wirkungen zu erfassen, und abzuwägen als wichtige Entscheidungsgrundlage für eine nachhaltige, multifunktionale Nutzungen von Wäldern.

Handlungsleitend für Forschung und Lehre des Fachgebiets ist die Einsicht, dass ein Balancieren von gesellschaftlichen Interessen und Werten (inklusive ethischer und kultureller Werte) nicht ausschließlich durch Märkte funktionieren kann, sondern stets Teil eines Governancesystems ist. Diese setzt sich neben der Koordination von Akteuren durch Märkte und Marktmechanismen aus staatlichen Institutionen (dem Ordnungsrecht) und vielfältigen Kooperationen zusammen.

In diesem Sinne wird nachhaltige Ressourcenökonomie als ein Denken in- und experimentieren mit ökonomischen und politischen Handlungsalternativen verstanden als Teil einer großen Gesellschaftstransformation. Dem liegt ein systemischer Ansatz (SES) zugrunde, der ökologische Grenzen ebenso berücksichtigt wie die Forst und Holzwirtschaft, weitere gesellschaftliche Akteure, und Institutionengefügen, um nachhaltig wirken zu können. Entsprechend ist das Fachgebiet um einen offenen und konstruktiven Austausch bemüht, der Fachgebiets- und disziplinäre Grenzen überschreitet.