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Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Lehre und Forschung im Austausch mit der Praxis: HNE Eberswalde legt Leitfaden zu Nachhaltigkeitstransfer vor

Wie funktioniert Transfer für eine nachhaltige Entwicklung an Hochschulen? Mit dieser Frage befasste sich die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und legt erstmals einen Leitfaden vor, der anderen Hochschulen helfen kann, eigene Aktivitäten zu optimieren und Nachhaltigkeit dabei im Blick zu behalten. Prof. Dr. Benjamin Nölting (HNEE) erklärt, wie das gehen kann.

Wie können Hochschulen eine Kultur der Nachhaltigkeit realisieren?

Auf der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) am 6.11.2018 haben sich alle Mitgliedshochschulen zu ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung bekannt. Trotz dieses eindeutigen Bekenntnisses ist nicht immer eindeutig, wie der Prozess zur nachhaltigen Entwicklung an den Hochschulen umgesetzt werden kann. Es gibt hierfür kein Patentrezept, das für alle Hochschulen gleichermaßen hilfreich wäre, zu unterschiedlich sind Hochschulen. Das Verbundprojekt „Nachhaltige Entwicklung an Hochschulen“ (HOCHN) hat sechs Leitfäden zu verschiedenen Handlungsfeldern vorgelegt: zu Lehre, Forschung, Transfer, Hochschulgovernance, Betrieb und Berichterstattung. Hier kann jede Hochschule konkrete Ansatzpunkte für sich finden.


Warum haben Sie den Leitfaden „Transfer für nachhaltige Entwicklung an Hochschulen“ geschrieben? Wie wichtig ist dieses Thema, um eine nachhaltige Entwicklung an Hochschulen anzustoßen?

Bei Transfer geht es um die Zusammenarbeit von Hochschulen mit der Praxis. Wenn die Kooperationspartner*innen dabei das Ziel verfolgen, nachhaltige Entwicklung in der Gesellschaft voranzubringen, dann sprechen wir von Nachhaltigkeitstransfer. Nachhaltigkeitstransfer ist dann besonders wirkungsvoll, wenn Wissenschaft und Praxis im gegenseitigen Austausch ihre Kompetenzen einbringen und auf Augenhöhe gemeinsam Lösungen entwickeln; die Wissenschaft allein kann das nicht leisten. Dabei können alle voneinander lernen. Transfer ist an der Schnittstelle von Hochschule und Praxis angesiedelt und bietet damit die Voraussetzung, um Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung zu betreiben – und die Hochschule selbst zu verändern.


Wie können Hochschulen Nachhaltigkeitstransfer, eine Wortneuschöpfung, umsetzen? Was schlagen Sie vor?

Viele Akteur*innen an Hochschulen arbeiten bereits mit der Praxis zusammen. Wir zeigen im Leitfaden auf, wie Praxisakteur*innen systematisch in Lehre und Forschung einbezogen werden können und wie sich dadurch auch die Perspektive der Beteiligten ändert. Bei Nachhaltigkeitstransfer müssen sich die Kooperationspartner*innen mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen und aufzeigen, wie sie mit dem Transfer dazu beitragen wollen. Das sind wichtige Impulse für Innovationen.

Der Leitfaden hilft Interessierten, ihre Ideen für Nachhaltigkeitstransfer und die Ausgangsbedingungen einzuordnen. Er unterstützt sie dabei, die verschiedenen Schritte im Transferprozess mit den Knackpunkten zu durchdenken. Dabei schlagen wir Möglichkeiten vor, wie der Transferprozess verbessert werden kann.


Können Sie ein Beispiel für Nachhaltigkeitstransfer an der HNE Eberswalde geben?

Wir sehen ein großes, bislang kaum genutztes Potenzial von Nachhaltigkeitstransfer in der Lehre. Lehre und Lernen werden dabei in einen Praxiskontext gestellt. Ein Beispiel: Praxispartner*innen der HNEE formulieren aus ihrem Berufsfeld Aufgaben. Studierende im Master Regionalentwicklung und Naturschutz bearbeiten diese als ein Semesterprojekt. Dabei suchen Studierende, Praxisakteur*innen und Lehrende gemeinsam nach konkreten Lösungen. Die Studierenden erproben ihr Theorie- und Methodenwissen und erfahren Selbstwirksamkeit; Praxisakteur*innen profitieren von deren innovativen Ideen und einer wissenschaftlichen Reflexion; die Lehrenden vertiefen ihre Einblicke in die Forschungs-Praxis-Schnittstelle und verbessern ihre Lehre. So können im besten Falle alle Beteiligten ganzheitlich Gestaltungskompetenz für nachhaltige Entwicklung erwerben.

Ãœber das Forschungsprojekt HOCHN

Im Rahmen des Verbundprojekts „Nachhaltigkeit an Hochschulen: entwickeln – vernetzen – berichten“ (HOCHN) befasst sich die HNE Eberswalde mit dem Handlungsfeld Transfer. Diese Forschung und der Leitfaden werden vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (01/2017-12/2018) gefördert. Eine zweite Förderphase durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (01/2019-10/2020) fokussiert die Umsetzung der vorliegenden Ergebnisse.

Übergeordnetes Ziel des Verbundprojekts HOCHN ist es, die nachhaltige Entwicklung der deutschen Hochschullandschaft zu fördern. Bis Oktober 2020 will HOCHN eine Roadmap Nachhaltige Hochschulen 2030 als Zukunftsvision einer nachhaltigen Hochschulentwicklung entwerfen.

Link zum Verbundprojekt: https://www.hochn.uni-hamburg.de/

Link zum Arbeitspaket der HNEE: www.hnee.de/hochn



Für Rückfragen stehen Ihnen zur Verfügung:

Fachkontakt

Prof. Dr. Benjamin Nölting

Fachgebiet Governance regionaler Nachhaltigkeitstransformation

Projektleitung für das Arbeitspaket Transfer bei HOCHN

Telefon: 03334 657-335

benjamin.noelting@hnee.de


HNEE-Pressestelle

Annika Bischof

Forschungs- und Transfermarketing
Hochschulkommunikation

Telefon: 03334 657-227

presse@hnee.de


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