Alpinum (Steingarten)
Seit Winter 1997/98 wird im Forstbotanischen Garten ein Alpinum angelegt. Hier werden in erster Linie Pflanzengesellschaften der europĂ€ischen Alpen nachgebildet. Auf einer FlĂ€che von rund 1500 mÂČ können die Alpen in der natĂŒrlichen Anordnung der vertikalen Höhenstufen vom montanen Bereich ĂŒber subalpine und alpine bis
in die nivale Stufe durchstiegen werden. So gelangt man vom Bergwald in die LatschenbestĂ€nde - wegen ihrer Wuchshöhe auch Knieholz genannt - die mit zunehmender Höhe in sog. Zwergstrauchheiden ĂŒbergehen. Diese werden gebildet von Alpenrosen, verschiedenen BeerenstrĂ€uchern sowie Zwerg-/Alpenwacholder. In der alpinen Stufe finden sich verschiedene Rasengesellschaften, Grasheiden und Urwiesen, mit zahlreichen krautigen BlĂŒtenpflanzen. Die geschlossenen Rasenfluren lösen
sich allmĂ€hlich auf und gehen ĂŒber in humusarme sog. Geröllschuttfluren. Diese Geröllschutthalden sind das Ergebnis der Verwitterung des anstehenden Felses. Hier wiederum siedeln in Felsspalten weitere Extremisten, die nicht nur mit wenig Humus und Wasser, sondern auch - mangels Schneebedeckung im Winter, der sich auf dem steilen Fels nicht hĂ€lt- mit tiefen Frösten und hohen Tag-/Nacht-Temperaturschwankungen kĂ€mpfen mĂŒssen. Im Gegensatz hierzu sind die Pflanzen in sog. SchneetĂ€lchen, die sich in schattigen Mulden bilden zwar vor starkem Frost geschĂŒtzt, mĂŒssen aber mit einer stark verkĂŒrzten Vegetationsperiode auskommen. Diese starken kleinklimatischen und kleinstandörtlichen Unterschiede zum Teil auf engstem Raum sind es auch, was die alpine Wald-/Pflanzengrenze von der nordischen deutlich unterscheidet.
Das Alpinum ist entsprechend dem Ausgangsgestein der Gebirge in Kalk- und Silikatalpen getrennt. Die Trennung vor Ort wird durch einen kleinen Wasserlauf vollzogen, gesĂ€umt von GrĂŒnerlengebĂŒsch und Hochstauden.
Systematik I : Pflanzengesellschaften der KalkalpenSystematik II: Standorte und Pflanzengesellschaften (Fluren) der Alpen