Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Kalender - „Solidarische und krisenresistente ErnĂ€hrungssysteme im globalen Kontext: Perspektiven aus dem Libanon, Irak, Syrien und Brandenburg“

Datum:
Montag, 22. April 2024 18:00 - 20:30

Filmvorführung und öffentliche Podiumsdebatte

Die Globalisierung der Landwirtschaft hat über die letzten Jahrzehnte strukturell vulnerable Ernährungssysteme geschaffen. Die Bevölkerungen und besonders in der Landwirtschaft Tätige weltweit wurden in Abhängigkeitsverhältnisse gebracht, um Gewinne und politischen Einfluss von großen Konzernen zu maximieren – sei es über Saatgut oder den Import von Dünger und Pflanzenschutzmitteln. In diesem Kontext haben die Erfahrungen der Tashrin-Proteste im Irak 2019, der syrischen Revolution 2011 und des Oktober-Aufstands im Libanon 2019 Menschen zusammengebracht und inspiriert, für Selbstermächtigung und Souveränität zu kämpfen – so auch für Ernährungssouveränität. Sie fordern das Recht auf Nahrung, sammeln und reproduzieren samenfestes Saatgut, wehren sich gegen die Abhängigkeit von importierten und in den Herkunftsländern oft verbotenen Pestiziden und erkunden neue Wege zur Vermarktung ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Sie entwickeln damit Alternativen, um den schädlichen Folgen von Krisen, Klimawandel und den globalisierten Wirtschaftssystemen entgegenzuwirken.

Doch was hat das mit Brandenburg zu tun? Was können diese unterschiedlichen Regionen vielleicht voneinander lernen? Das wollen wir mit unseren Panelist*innen herausfinden. Mit ihnen wollen wir die Herausforderungen und Hoffnungsschimmer von solidarischen und krisenresistenten Ernährungssystemen diskutieren und die Brücke nach Brandenburg und Deutschland schlagen.

Ab 18:00 Uhr Beginn der Filmvorführungen (mit deutschen Untertiteln):

–     Gwez W Nakhl: Auf dem Weg zur Ernährungssouveränität in Irak und Kurdistan (16min)
Ein Netzwerk bestehend aus Aktivist*innen, Bäuer*innen und Wissenschaftler*innen im Irak erforscht, was Ernährungssouveräntität bedeuten kann.

–     Eine Million und eine Art: Die Geschichte eines landwirtschaftlichen Kollektivs im Kampf gegen Monopole (14min)
Das Kollektiv Buzurna Juzurna im Libanon stellt ihre Ansätze zur bäuerlichen Saatgutarbeit und ihre Bildungsarbeit vor.

Anschließende Diskussion mit:

  • Faika Aljasim, syrische ES-Aktivistin, Koordinatorin der Saatgutbibliothek des Kollektivs Buzurna Juzurna, LBN
  • Julia Bar-Tal, Geschäftsführerin AbL – Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft für Berlin, Brandenburg und MeckPom, Mitbegründerin der syrischen Initiative „The 15th garden“
  • Thomas Domres (MdL), Agrarpolitischer Sprecher Die Linke in Brandenburg
  • Ansar Jasim, Politologin und Agraraktivistin, Mitbegründerin des irakischen ES Netzwerks „Gwez W Nakhl“, dazuschalten aus Bagdad
  • Isabel Rosen, Studiengangskoordination "Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten", HNEE; Aktivistin für regenerative Landnutzung / Bildung
  • Moderation: Corinna Bender, Leiterin des RLS Regionalbüros in Beirut in Vorbereitung

Die Diskussion findet auf Deutsch und Arabisch mit Simultanverdolmetschung statt.

Eine Kooperation von der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und der AbL – Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft – Landesverband Nordost

Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie im Dossier Ernährungssouveränität.

Veranstaltungsort
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Stadtcampus, Haus 6, Aula, 2. OG
Schicklerstraße 5
16225 Eberswalde

 

Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind ebenfalls herzlich eingeladen.