Individuelle Studieninhalte
In 6 Semestern kombinieren wir aktuelle wissenschaftliche Theorien und Konzepte mit dem konkreten Erleben ganz unterschiedlicher Wälder. Es geht um Begegnungen mit Menschen, denen Wald wichtig ist und die gemeinsame Suche nach konkreten Antworten für die Bewirtschaftung, die nicht allein Holzproduktion zum Ziel hat und auch nicht von ihr abhängen sollte. Der Studiengang wird mit 180 ETCS abgeschlossen und ist berufsqualifizierend.
Module pro Semester
Erstes Semester – Analysieren
Die Studierenden sind mit dem Konzept der Sozialökologie und der sozialökologischen Systeme sowie der Anwendung auf den Wald vertraut. Die theoretischen Ansätze sind im Rahmen einer ganzheitlichen Diagnostik von ausgewählten Waldökosystemen reflektiert worden. Die ökosystemaren, sozioökonomischen und soziopolitischen Eigenheiten, Potenziale und Herausforderungen von ausgewählten Wäldern sind im Rahmen von Exkursionen und durch Literaturstudium erarbeitet worden.
Die Studierenden können Methoden und Verfahren der Bodenkunde und Standortslehre praxisbezogen anwenden. Das Wissen um den Standort wird als Grundlage für Waldmanagement im Sinne einer nachhaltigen Bewirtschaftung begriffen.
Die Studierenden sind in der Lage, die Relevanz klimatischer und ökohydrologischer Bedingungen, unter besonderer Berücksichtigung des Klimawandels, für das Waldmanagement zu kontextualisieren.
Die Studierenden sind zur interdisziplinären theoretischen Auseinandersetzung mit dem Konzept der Nachhaltigen Entwicklung befähigt und können diese Erkenntnisse praxisorientiert für die Lösung konkreter Nachhaltigkeitsprobleme anwenden.
Die Studierenden kennen die Vielfalt und wesentlichen Eigenschaften von waldrelevanten sozialen Systemen und Akteur*innen. Sie begreifen die aktuellen Herausforderungen der Waldpolitik im Kontext eines sozialökologischen Verständnisses von Waldmanagement, Eigentums- und Machtverhältnissen, Umwelt- und Waldgerechtigkeit. Sie sind befähigt, bestehende Ansätze und Instrumente der Politik, Verwaltung und Beteiligung in Bezug auf das Waldmanagement kritisch zu reflektieren.
Zweites Semester – Synthetisieren
Die Studierenden lernen, die Ideen und Ansätze der Ökologischen Ökonomik auf Waldökosysteme anzuwenden. Sie üben die kritische, ökonomietheoretische Betrachtung konventioneller und innovativer Waldbewirtschaftungsmodelle.
Die Studierenden lernen Waldökosysteme der Mittelgebirge kennen und verfeinern ihre diagnostischen Fähigkeiten zur Erfassung der sozialökologischen Situation sowie zur Entwicklung plausibler Szenarien insbesondere der von Kalamitäten geprägten Waldflächen. Sie verstehen die Konzepte von Vulnerabilität und Resilienz am Beispiel von verschiedenen Forstbetrieben und unterschiedlich behandelten Waldökosystemen. Sie reflektieren angewendete Strategien und bewerten die Risiken, die sie gefährden bzw. aus ihnen hervorgehen.
Am Beispiel von unterschiedlich reifen Waldökosystemen und Wildnisgebieten in Osteuropa verstehen die Studierenden deren Charakteristika und erarbeiten ein Bewertungsschema für die Erfassung von Naturnähe bzw. -ferne. Sie leiten ab, was von der Struktur und der Funktionalität alter Wälder für das Waldmanagement gelernt werden kann.
Die Studierenden können aus betrieblichen Zielstellungen Ableitungen zur Hiebsführung und der Waldverjüngung herstellen. Sie erkennen die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Waldstrukturen und der Resilienz von Ökosystemen.
Die Studierenden sind befähigt, den aktuellen, wissenschaftlichen Diskurs zum Thema Sozialökologisches Waldmanagement zu verstehen und kritisch zu reflektieren. Mittels ausgewählter Literatur werden die Studierenden in die Lage versetzt, strukturierte Inhaltsbeschreibungen zu präsentieren und daraus folgenden Handlungskonsequenzen einzuordnen.
Die Studierenden sind befähigt, waldbezogene Daten im räumlichen und zeitlichen Kontext zu verstehen, digitale Verarbeitungs- und Auswertungsmethoden anzuwenden und Feldkartierungen durchzuführen. Dabei werden die Studierenden in die Lage versetzt, mit Daten unterschiedlicher Herkunft (Fernerkundung, Waldinventur, Datenbanken, etc.) qualifiziert umzugehen. Diese Fähigkeiten sind nicht nur theoretischer Natur, sondern werden durch praktische Übungen unterstützt, um eine praxisnahe Anwendung zu gewährleisten.
Drittes Semester – Anwenden
Die Studierenden sind befähigt, waldbezogene Daten im räumlichen und zeitlichen Kontext zu verstehen, digitale Verarbeitungs- und Auswertungsmethoden anzuwenden und Feldkartierungen durchzuführen. Dabei werden die Studierenden in die Lage versetzt, mit Daten unterschiedlicher Herkunft (Fernerkundung, Waldinventur, Datenbanken, etc.) qualifiziert umzugehen. Diese Fähigkeiten sind nicht nur theoretischer Natur, sondern werden durch praktische Übungen unterstützt, um eine praxisnahe Anwendung zu gewährleisten.
Die Studierenden sind befähigt, den aktuellen, wissenschaftlichen Diskurs zum Thema Sozialökologisches Waldmanagement zu verstehen und kritisch zu reflektieren. Mittels ausgewählter Literatur werden die Studierenden in die Lage versetzt, strukturierte Inhaltsbeschreibungen zu präsentieren und daraus folgenden Handlungskonsequenzen einzuordnen.
Die Studierenden können praktische Methoden der Holzernte sicher anwenden und deren Anwendungsgebiete beurteilen. Weiterhin kennen sie die Vor- und Nachteile der forstlichen Inventurverfahren und können die Ergebnisse sachgerecht interpretieren. Gesellschaftspolitische Diskurse der Waldbewirtschaftungsstrategien können sie abwägen und fachkundige Debatten führen.
Ausgehend von identifizierten Herausforderungen und aktuellen Trends lernen die Studierenden neue Formate der institutionellen Organisation und Beteiligung kennen und entwickeln Strategien für eine sozialökologische Innovation der Waldgovernance.
Die Studierenden erkennen die Relevanz einer gesamtökonomischen Betrachtung der Waldbewirtschaftung und verstehen die Verquickung der betriebs- und volkswirtschaftlichen Ebenen vor dem Hintergrund des nationalen und globalen Marktgeschehens. Sie reflektieren neue Geschäftsmodelle und entwickeln Vorschläge zur ökonomischen Innovation zur Finanzierung des Waldmanagements. Dabei erfolgt auch eine intensive Auseinandersetzung mit Modellen zur öffentlichen Honorierung bzw. privatwirtschaftlichen Finanzierung von Ökosystemleistungen.
Die Studierenden erlernen die Grundlagen des Projektmanagements und wenden sie auf sozialökologische Projekte an.
Viertes Semester – Profilieren
Aus dem Angebot der Wahlpflichtmodule sind fünf in diesem Semester zu belegen.
wahlweise im 4. oder 6. Semester
Die Studierenden entwickeln praktische Beteiligungskonzepte für ausgewählte Situationen von sozialökologischen Waldsystemen. Sie kennen die konzeptionellen und methodischen Grundlagen der Mediation und des Konfliktmanagements und wenden diese exemplarisch auf aktuelle Konflikte in Waldpraxis und -politik an.
wahlweise im 4. oder 6. Semester
Die Studierenden werden befähigt, das Konzept der Waldgerechtigkeit im historischen Kontext einzuordnen und auf Grundlage bestehender Diskurse zur Umwelt- und Klimagerechtigkeit als argumentative Grundlage in waldpolitische Debatten zu nutzen.
wahlweise im 4. oder 6. Semester
Die Studierenden sind im Stande innovative Geschäftsideen für sozialökologisch wirtschaftende Waldbetriebe zu entwickeln.
wahlweise im 4. oder 6. Semester
Die Studierenden beschäftigen sich mit den zugrundeliegenden Werten, Annahmen und Zielsetzungen sowie den Methoden verschiedener ökonomischer bzw. ökonometrischer Ansätze und leiten daraus Schlussfolgerungen für die sozialökologische Waldbewirtschaftung ab.
wahlweise im 4. oder 6. Semester
Die Studierenden beschäftigen sich mit Theorie und Praxis der Revitalisierung und reflektieren kritisch, inwiefern eine Wiederherstellung bzw. Renaturierung im Kontext eines fortschreitenden Umweltwandels möglich erscheint. Die Idee der Pronaturierung wird unter Berücksichtigung der ökosystemaren Funktionalität und der Förderung von Ökosystemleistungen anhand von Beispielen weiterentwickelt.
wahlweise im 4. oder 6. Semester
Die Studierenden sind befähigt, den Zustand des Waldes anhand verschiedenster Methoden (Waldinventuren, Fernerkundungsdaten) zu analysieren. Dabei wird inhaltlich und methodisch auf dem Modul "Informationstechnologie im Wald" aufgebaut. Die Studierenden werden in die Lage versetzt, eigenständig verschiedenste Wälder anhand selbstgewählter Beispiele zu beschreiben und zu bewerten.
wahlweise im 4. oder 6. Semester
Die Studierenden werden in die Lage versetzt, die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Klimawandel, dessen wichtigsten Treibern und Auswirkungen sowie den politischen und gesellschaftlichen Reaktionen auf verschiedenen Ebenen zu verstehen.
wahlweise im 4. oder 6. Semester
Die Studierenden sind in der Lage, die Erholungsfunktion und ihre steigende Bedeutung in der Waldbewirtschaftung zum Nutzen des Gemeinwohls zu verstehen. Sie lernen Möglichkeiten und Modelle der erholungsbasierten Waldbewirtschaftung kennen und üben die Projektierung von entsprechenden Vorhaben anhand der Entwicklung eines Masterplans für eine konkrete Projektregion.
wahlweise im 4. oder 6. Semester
Die Studierenden sind befähigt, nachhaltige Waldnutzungskonzepte zu analysieren und zu entwerfen, zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln und innovative Kommunikationsstrategien zu verstehen und anzuwenden. Diese Fähigkeiten werden in praxisorientierten, kritisch-reflexiven Arbeitsprozessen in Kleingruppen und anhand von Best Practice-Beispielen erarbeitet und die Arbeitsergebnisse präsentiert.
wahlweise im 4. oder 6. Semester
Die Studierenden sind befähigt, zu einem waldpolitisch relevanten Thema ein strategisches Kampagnenziel zu formulieren. Sie sind in der Lage, einen Kampagnenplan zu erstellen, um das strategische Kampagnenziel zu erreichen. Zudem erwerben sie die Fähigkeit zu interdisziplinärem, strategischem Denken und Planen sowie zur Teamarbeit, Arbeitsorganisation, Präsentation und Diskussion
wahlweise im 4. oder 6. Semester
Die Studierenden werden befähigt, durch die Reflexion über die gewonnenen Erfahrungen im Rahmen des nachhaltigen Engagements in Verbindung mit der intensiven Auseinandersetzung mit Fachinhalten, fachliche und überfachliche, persönlichkeitsbildende Kompetenzen auszubilden, wie beispielsweise Kommunikationskompetenzen, Selbstwirksamkeit, Teamfähigkeit und andere mehr. Die Studierenden lernen die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements kennen und können die Chancen und Grenzen bezogen auf ihr jeweiliges Fachgebiet einschätzen und reflektieren.
wahlweise im 4. oder 6. Semester
Die Studierenden werden befähigt, ihr Fach- und Methodenwissen sowie ihre Kompetenzen in einem außerhalb des bestehenden Curriculums liegenden Spezialgebiet zu erweitern, zu vertiefen und zu erproben. Die individuelle Auswahl gestattet eine persönliche Profilierung im Kontext der Lernziele und Berufsqualifizierung des Studiengangs.
Fünftes Semester – Erproben
Das praktische Projekt umfasst mindestens 20 Wochen.
Das Praxisprojekt dient der praktischen Erprobung der in den ersten vier Semestern gewonnen Kompetenzen und Vertiefung von Inhalten im Bereich der Sozialökologischen Waldbewirtschaftung. Es kann in waldbezogenen Betrieben, Forschungseinrichtungen, Nichtregierungsorganisationen, Behörden, Startups oder sonstigen Einrichtungen vor allem im In- und gegebenenfalls auch im Ausland durchgeführt werden. Die Ergebnisse des Praxisprojekts werden in einem wissenschaftlich abgefassten Projektbericht dargestellt
Sechstes Semester – Dokumentieren
Die Studierenden sind befähigt, eine wissenschaftliche Arbeit über ein selbst ausgewähltes, fachbezogenes Thema anzufertigen. Im Kontext Ihrer Arbeit können die Studierenden fachspezifische Fragestellungen / Arbeitshypothesen formulieren und bekannte methodische Ansätze, bzw. neue Methoden entwickeln und anwenden. Sie sind befähigt, Daten wissenschaftlich zu analysieren und sachgerecht darzustellen. Die Schlussfolgerungen können im Kontext von Ergebnissen vergleichbarer Untersuchungen bewertet und kritisch diskutiert werden. Die Studierenden sind befähigt, wissenschaftlich zu schreiben und kennen die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis.
Die Bachelorarbeit besteht aus einem schriftlichen Teil und einer Präsentation.
Die Studierenden sind in der Lage, aktuelle Projekte des sozialökolgischen Waldmanagements zu präsentieren und kritisch zu diskutieren. Sie vertiefen ihre Kenntnis der politischen, sozioökonomischen und ökologischen Fragen im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung des Waldes und entwickeln ein umfassendes Verständnis der bestehenden Herausforderungen und möglichen Lösungsansätzen.
siehe Angebot im 4. Semester