Regionales Leitprojekt Biomassehof - Öffentlichkeitsarbeit und Bildung im Bereich Erneuerbare Energien
Deutschland lebt multikulturell. Zumindest was seine Energieträger angeht: Wir verbrauchen Mineralöl aus Norwegen, Erdgas aus Russland oder Kohle aus vergangenen Erdzeitaltern. Uran wird in Australien oder Kanada abgebaut und gelangt über Konversionsanlagen in Frankreich und Großbritannien nach Deutschland. Lange werden uns diese fossilen und nuklearen Ressourcen nicht mehr zur Verfügung stehen: steigende Energiepreise sind inzwischen keine Zukunftsmusik mehr. Die Abhängigkeit von zumeist Großkonzernen in wenigen Förderländern führen schon heute zu internationalen Konflikten. Hinzu kommt die wachsende Bedrohung des Weltklimas durch die ständige Emission schädlicher Gase bei der Verbrennung fossiler Energieträger. Die Nutzung heimischer nachwachsender Rohstoffe hingegen sichert dem Verbraucher die zukünftige Energieversorgung und der Land- und Forstwirtschaft sowie Handwerkern zusätzliche Einnahmequellen. Dezentrale Lösungen bieten auch strukturschwachen ländlichen Räumen neue Chancen. Gleichzeitig ist die Energiebereitstellung aus regenerativen Rohstoffen nahezu klimaneutral: bei der Verbrennung wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie vorher in der Pflanze festgelegt wurde. Im Rahmen dieses Projektes sollen bestehende Initiativen im Bereich Erneuerbare Energien besser vernetzt und weitere Ideen entwickelt werden. Ziel ist es, einen Biomassehof (Produktion, Verarbeitung und dezentraler Vertrieb von Biomasse, Bereitstellung von Endenergie) als Pilotprojekt gemeinsam mit interessierten Landwirten aufzubauen und fachlich zu begleiten. Logistik und die Wahl des Standortes werden gemeinsam mit dem Projekt „Regionale Potenzialstudie Nachwachsende Rohstoffe auf der Basis Geographischer Informationssysteme“ erarbeitet. Als Informationszentrum soll der Biomassehof der Aus- und Weiterbildung sowie als Ansprechpartner für interessierte Verbraucher dienen und - in Kooperation mit dem Handwerk - daher auch über technische Möglichkeiten informieren.
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Leiter: |
Prof. Dr. H.-P. Piorr, Susanne Fleischmann (TIB) |
Kooperationspartner: | Barum111, Netzwerk Regenerative Energien |
Dauer: | 06.2004 - 12.2006 |
Finanzierungsträger: |
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (Zielvereinbarung) |
Mitarbeiter: | Dipl.-Ing. (FH) Daniela Müller |
Schlagworte: |
Erneuerbare Energien, Biomasse, Nachwachsende Rohstoffe, Energiewald, Kurzumtriebsplantage, Biomassehof, Ausbildung, Weiterbildung |
Homepage: |