Studienergebnis zur Schafbeweidung auf dem Acker im Winter
Mitarbeiter*innen der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) untersuchten in Kooperationen mit Schäfereien im Land Brandenburg die Auswirkungen der Schafbeweidung von Winterzwischenfrüchten auf die Folgefrucht.
Die Studie wurde in den drei aufeinander folgenden Wintern 2018/19, 2019/20 und 2020/21 im Netzwerkprojekt „Schäfer schützen“ durchgeführt. Ziel war es zu prüfen, wie sich die Beweidung von Winterzwischenfrüchten durch Schafe auf die Stickstoffverfügbarkeit im Boden auswirkt. Viele Ackerbaubetriebe stehen der Schafbeweidung derzeit skeptisch gegenüber.
„Wenn gleich die Winterbeweidung durch Schafe in der Vergangenheit weit verbreitet war, gibt es nur noch wenige Landwirtinnen und Landwirte, die noch Erfahrungen mit Schafbeweidung ihrer Winterzwischenfrüchte haben. Insofern reagieren viele zurückhaltend auf Anfragen von Schafhalterinnen und Schafhaltern, wenn diese die Ackerflächen als Winterweide nutzen möchten.“, erklärt die Koordinatorin des Netzwerkes „Schäfer schützen" Ann-Kristin Saurma-Jeltsch.
In der Praxisstudie wurde an drei Standorten im Land Brandenburg über drei Jahre wiederholt der Mineralstickstoffgehalt von Winterzwischenfruchtflächen mit und ohne Schafbeweidung ermittelt. Zusätzlich wurden Vegetationsbeurteilungen zum Gesamtstickstoffgehalt, der Wachstumshöhe sowie des Kulturbedeckungsgrades von Zwischen- und Folgefrucht im Winter und Frühjahr durchgeführt.
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die Beweidung der Winterzwischenfrüchte durch Schafe keine nachteiligen Effekte auf die Stickstoffverfügbarkeit und somit für die Folgefrucht hatte. Trotz verschiedener Witterungsverhältnisse und Standortbedingungen, zeigten weder die Bodenanalysen noch die Pflanzenuntersuchungen signifikante Unterschiede zwischen den beweideten und den unbeweideten Flächen. Auch wenn die Ergebnisse dieser Praxisstudie lediglich Tendenzen darstellen, zeigen sie doch, dass eine Beweidung von Winterzwischenfrüchten sich nicht nachteilig auf den Ackerbau auswirkt.
Über das Netzwerk:
„Schäfer schützen" ist ein vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz gefördertes Projekt mit dem Ziel die Schafhaltung im Land Brandenburg nachhaltig zu stärken und den Beruf der Schäferin bzw. des Schäfers wieder attraktiv zu machen. Durch einen effektiven Wissensaustausch und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen schafhaltenden Betrieben, Beratung und Wissenschaft sollen ressourcen- und klimarelevante Innovationen bzw. deren Anpassung an die Bedingungen im Land Brandenburg entwickelt und verbreitet werden.