Projektstart: Transdisziplinäre Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften
Am 1. November startete das Forschungsprojekt „TDR4HAW. Transdisziplinäre Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften – Status quo und Potenziale eines schlafenden Riesen” an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE). Bislang gibt es kaum Untersuchungen zur transdisziplinären Forschung an Hochschulen für angewandte Forschung (HAW). Das Projekt möchte mit empirischen Daten und Konzepten zur Profilierung dieses Forschungstyps an HAW dazu beitragen, die großen, aber häufig noch schlummernden Potenziale an HAW systematischer zu fördern und für das Wissenschaftssystem zu erschließen.
Das Projekt verfolgt das Forschungsziel, transdisziplinäre Forschung (TDR, transdisciplinary research) an HAW zu untersuchen. Das interdisziplinäre Team der Fachhochschule Potsdam (Verbundleitung), der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde sowie des Centrums für Hochschulforschung in Gütersloh wird dafür in den nächsten drei Jahren im Rahmen der Förderlinie “Wissenschafts- und Hochschulforschung” des BMBF gefördert.
Die Forschung an HAW hat in den vergangenen Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen und zeichnet sich durch eine enge Verknüpfung mit der außerhochschulischen Praxis aus. Dieser anwendungsorientierte Forschungsansatz der HAW weist Parallelen zur transdisziplinären Forschung auf, die auf die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und außerwissenschaftlichen Akteur*innen zur Lösung gesellschaftlicher Probleme abzielt. Prof. Dr. Benjamin Nölting, Projektleiter an der HNEE, erklärt die Besonderheit des Projekts: „Bislang gibt es kaum Studien zur transdisziplinären Forschung an HAW, obwohl diese teilweise seit Jahrzehnten ganz eng zusammen mit der Praxis anwendungsorientiert forschen. Im Projekt TDR4HAW wollen wir erstmals untersuchen, wie dieser Forschungstypus an HAW umgesetzt wird und verankert ist. Wir vermuten, dass diese Art von Forschung noch viel besser unterstützt und an HAW weiterentwickelt werden kann.“
Im Verbundprojekt werden die Forschungsaktivitäten an HAW in Deutschland quantitativ erfasst und qualitativ hinsichtlich ihrer Ausprägung von TDR typologisiert. In Fallstudien zum Bundesland Brandenburg werden die Ausprägungen, Strukturen und Rahmenbedingungen von TDR im Detail beleuchtet. Weiterhin erhebt das Projekt die Bedarfe von Stakeholdern, darunter Forschende, Praxispartner*innen und Hochschulleitungen in Bezug auf die Professionalisierung und Qualitätsentwicklung der TDR an HAW. Die Erkenntnisse werden mit Expert*innen und Praktiker*innen hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit validiert.
Neue Erkenntnisse sollen Impulse für die transdisziplinäre Forschung geben. Das Projekt zielt darauf ab, konkrete Konzepte zur Profilierung und Weiterentwicklung dieser Forschung an HAW zu erarbeiten, um die vielfältigen Potenziale dieses schlafenden Riesen systematischer für das Wissenschafts- und Hochschulsystem zu erschließen.
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