Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Roter Fingerhut - Digitalis purpurea

Herkunft/Vorkommen

Heimisch in allen WÀldern Mitteleuropas, weltweit verschleppt, Lichtungen, hÀufig aus GÀrten verwildert


Hinweise/Warnungen

Alle Teile der Pflanze sind stark giftig! Schon das BerĂŒhren kann HautausschlĂ€ge und Übelkeit auslösen! Pflanzenaufnahme in tödlicher Dosis fĂŒhrt zum Herzstillstand.

Vergiftungen sind jedoch selten, da Verwechslungen mit ungiftigen Pflanzen kaum möglich sind, sie keine FrĂŒchte trĂ€gt, sehr unangenehm schmeckt und schnelles Erbrechen auslöst. Überdosierung nur durch Missachtung der Ă€rztlichen Anordnung möglich, da wirksame und toxische Dosis nahe beieinander liegen.


Anwendung in der Medizin

Aufgrund des schwankenden Wirkstoffgehalts kaum als Tee eingesetzt. Stattdessen Einsatz standardisierter Fertigarzneimittel zur Steigerung der Kontraktionskraft des Herzens und Beeinflussung der Herzfrequenz, bei Infektionskrankheiten, bei zu hohem Blutdruck, harn- und wassertreibend bei Wassersucht

Anwendung in der Homöopathie: Bei Unruhe, Erschöpfung, AngstzustÀnden, HerzschwÀche, Leberleiden u.v.m.


Wissenswertes

Digitalis Ă€hnliche Wirkstoffe sind in vielen Pflanzen enthalten (z.B. Meerzwiebel, Oleander, Maiglöckchen). Interessant ist, dass Digitalisstoffe mit dem Vitamin D und mit den Geschlechtshormonen eng verwandt sind. Deshalb tritt bei Digitalisbehandlungen oft eine sexuelle Übererregung auf.

In die Heilkunde eingefĂŒhrt wurde Digitalis purpurea 1775 als der englische Arzt W. Withering die Wassersucht bei einem dickleibigen Patienten mit der Pflanze behandelte. Er stellte nebenbei eine Verlangsamung des Pulsschlages fest. Sie war die erste Arzneipflanze der modernen Medizin.


BlĂŒtezeit

Juni bis August


Sammelzeit

wĂ€hrend der BlĂŒte an sonnigen Nachmittagen (BlĂ€tter)