Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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Arbeitseinsatz 06./07. November 2021

Kurz vor Wintereinbruch gab es noch einmal viel zu tun auf den Versuchsflächen des ILL Modellprojekts Agroforst. Anfang November verbrachten die Studierenden der HNEE daher gleich ein ganzes Wochenende auf den Flächen im Löwenberger Land.

Der Samstag startete mit dem Rückschnitt der Weiden auf den Kurzumtriebsstreifen auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Agrofrostfläche. Durch die variierenden Wuchsbedingungen auf der Fläche gab es erhebliche Größenunterschiede zwischen den Weiden. Vor allem der Weidenstreifen an der Straße, welcher durch große Alleebäume beschattet wird, zeigte ein deutlich geringeres Höhenwachstum im Vergleich zur Restfläche. Mithilfe von Heckenscheren wurden die Weiden per Hand auf etwa 10-20 cm herunter geschnitten (Abb. 1). Beachtet werden musste, nicht versehentlich auf die verbleibenden Stummel zu treten und sie so abzubrechen. Damit die abgeschnittenen Weidentriebe weder unkontrolliert anwachsen noch die landwirtschaftlichen Maschinen behindern, wurden sie eingesammelt und sorgfältig an einen geschützten Ort am Feldrand gestapelt. Dort verbleiben die Weiden nun, bis sie zu Hackschnitzeln verarbeitet werden und zur Bodenverbesserung auf den Feldern ausgebracht werden können.

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Abbildung 1: Ernte der Weidestreifen

©HNEE

Nach einer wärmenden Stärkung (Abb. 2) ging es auf der anderen Straßenseite, bei den Wertgehölzen weiter. Mit dem Freischneider wurden die Baumstreifen von Beikräutern befreit. Beim Gang durch die Baumreihen wurden zudem die gepflanzten Weiden zwischen den Wertgehölzen geschnitten und das Ausmaß der Verluste unter den Wertgehölzen abgeschätzt. Hierzu wurden Lücken in den Baumreihen ermittelt und markiert. Die noch stehenden Bäume wurden ebenfalls kontrolliert, indem bspw. leicht an ihnen gerüttelt wurde. So konnten weitere Bäume ausgemacht werden, die noch zu stehen schienen, sich jedoch einfach aus der Erde ziehen ließen. Hauptgrund hierfür war, dass vor allem Schermäuse die komplette Wurzel abgefressen hatten (Abb. 3).


Ein Bild, das Gras, draußen, Barbecue, Abfall enthält.  Automatisch generierte Beschreibung   Ein Bild, das Gras, draußen enthält.  Automatisch generierte Beschreibung

Abbildung 2: Verpflegung                                 Abbildung 3: Wurzelverlust durch Mäuse

©HNEE                                                            ©HNEE

Gegen Ende des ersten Tages wurden dann Grundlagen der Baumastung vermittelt, welche vor allem am Sonntag praktisch umgesetzt wurden. Der Schnitt der Bäume ist zum einem wichtig, um die Feldarbeiten nicht zu behindern und zum anderen, um den aufrechten Wuchs der Bäume zu unterstützen. Da bislang keine Baumpflege stattgefunden hatte, war der Schnitt teilweise etwas aufwändiger:  So musste, um überhaupt an den Baum heranzukommen, die Tubex-Hülle um den Baum aufgeschnitten werden. Da die Hülle u.a. als Windschutz dient und später auch wieder verschlossen werden sollte, galt es dabei eine bestimmte Technik anzuwenden. Mithilfe eines Cutter-Messers wurde in einem ersten Schritt etwa Handbreit der obere Ring der Hülle horizontal abgeschnitten und in einem zweiten Schritt dann die verbleibende Hülle vertikal von oben bis unten aufgeschnitten. Dabei war darauf zu achten, dass der Baum nicht durch das Messer verletzt wird.

Nun konnten zunächst das Laub und z.B. unbewohnte Wespennester aus den Hüllen entfernt werden, was auch eine gute Sicht auf den Stamm ermöglichte. Teilweise hatten sich mehrere Triebe gebildet, die künftig eine Konkurrenz zum Hauptstamm bilden könnten. Diese galt es zu entfernen. Von den oberen Ästen mussten vor allem solche entfernt werden, die zu sehr auf das Feld ragen würden. Teilweise reichten sehr horizontal gewachsene Äste schon in die Bearbeitungszone des Feldes und wurden daher durch Maschinen abgerissen. War der Baum fertig gepflegt, konnte die Tubex-Hülle wieder verschlossen werden, indem die vertikal aufgeschnittenen Enden der Hülle zusammengeschoben wurden und der horizontal abgeschnittene Ring darüber geschoben wurde (Abb.4).

Das Arbeitswochenende war sehr lehrreich und hat mit der richtigen Kleidung und durch die gute Verpflegung viel Spaß gemacht. Der nächste Schritt und letzte Schritt für die Studierenden dieses Jahr werden die Nachpflanzungen am 20. November sein.


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Abbildung 4: Baumpflege in drei Schritten

©HNEE