Durchblick im Dschungel der Digitalisierung
Schnupper-Workshop: Teilnehmer versuchen sich im Zusammenbau eines Sechserknoten.
© HNEE 2018
Beim jährlichen Werkstattgespräch an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) tauschten sich Vertreter*innen aus Handwerk, Forschung und Verbänden zu Digitalisierungskampagnen aus. Dabei wurden das Forschungsprojekt Mittelstand 4.0. und das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH) vorgestellt, die Möglichkeiten für ein branchenübergreifendes Lernen und Teststandorte für Demonstrations- und Pilotvorhaben bieten. Die nächste Veranstaltung findet am 16. Oktober statt.
„Alles was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert?“, hinterfragt Prof. Dr. Klaus Dreiner, Dozent für Holztechnik, beim gestrigen 11. Werkstattgespräch im Technikum der HNEE. Rund 25 Teilnehmer*innen regionaler Handwerksfirmen aus Berlin und Brandenburg waren gekommen, um über den Mehrwert von Kampagnen und Initiativen zur Digitalisierung zu diskutieren. Zwei dieser Initiativen wurden vorgestellt, darunter auch das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Cottbus, dessen Zielstellung es ist, die digitale Kompetenz in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Brandenburg zu erhöhen. „Wir beschäftigen uns unter anderem mit Fragen, wie Mitarbeiter*innen in allen Verantwortungsbereichen für die digitalisierte Arbeitswelt fit gemacht werden und erfolgreiche Lern- und Trainingsprogramme aussehen können“, erklärt Susann Feuerschütz, Projektleiterin des Teilprojekts „Wertschöpfungsketten“ an der HNEE. Mit interaktiven Workshops biete man brandenburgischen Unternehmen Hilfen zur Selbsthilfe an, lade sie zu Unternehmensbesichtigungen ein und begleitet sie zu Schulungszentren. Der nächste Fachtag findet hierzu am kommenden Dienstag in Eberswalde statt.
In einem Schnupper-Workshop veranschaulichte das Team, wie Wissensmanagement innerhalb eines Unternehmens gestaltet werden kann. Hierfür bauten die Teilnehmer*innen anhand einer analogen Anleitung einen Sechserknoten zusammen. „Im Arbeitsalltag verbringt man bis zu 30 Prozent eines Tages damit, Lösungen beziehungsweise Informationen für Lösungen zu finden“, beschreibt Projektmitarbeiter Gerrit Neuhaus ein weitverbreitetes Phänomen, das für KMU zeitraubend ist. Durch kleine Medienformate wie bspw. Erklärvideos, die man mit Smartphones oder Tablets selbst herstellen kann, lässt sich solch ein Prozess jedoch vereinfachen und beschleunigen, wie er anschließend demonstrierte. „Es ist ein Wettbewerbsvorteil, wenn das Wissensmanagement funktioniert“, betont er.
Auch Henrik Klohs von der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) –Region Ostbrandenburg betonte in seinem Vortrag, dass Digitalisierung im Handwerk nicht immer als undurchsichtiger Dschungel verstanden werde. Vielmehr böten sich Chancen, die jedoch sehr individuell betrachtet werden müssten: „Man muss seine eigenen Prozesse im Unternehmen erst einmal kennen, um sie digitalisieren zu können.“ Genau hierbei unterstütze die Handwerkskammer mit dem Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH).
Der nächste Fachtag an der HNEE
Am 16. Oktober 2018, 15.30 bis 20.00 Uhr, lädt das HNEE-Projektteam zur Veranstaltung „Mission Impossible? - Digitalisierung smart aber fair gestalten“ auf den Waldcampus, Haus 17 Raum 106, Alfred-Möller-Str. 1, in Eberswalde ein. Interessierte regionale Unternehmen sind herzlich eingeladen mitzumachen. Die Veranstaltung mit Workshop ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich unter www.kompetenzzentrum-cottbus.digital
Über das Verbundprojekt „Mittelstand 4.0“
Das Teilprojekt „Wertschöpfungsketten“ der HNEE gehört zum Verbundprojekt „Mittelstand 4.0“, das seit November 2017 läuft. Hierbei arbeitet die Hochschule mit der TH Wildau, dem IHP-Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik Frankfurt (Oder), der IHK Cottbus und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg zusammen. An der HNEE ist das Projekt am Fachbereich Nachhaltige Wirtschaft am Lehrstuhl Unternehmensführung und Produktionsmanagement bei Prof. Dr. Jörn Mallok angesiedelt. Das Teilprojekt entwickelt Qualifizierungsangebote für kleine und mittlere Unternehmen. Es befasst sich mit innerbetrieblichen Wertketten und überbetriebliche Wertschöpfungsnetzwerke von regionalen Unternehmen sowie mit Fragen von Sozialpartnerschaft/Arbeit der Zukunft. Das Projekt läuft bis Oktober 2020 und die HNEE wird mit rund 540.000 Euro (Gesamtvolumen 3,5 Millionen Euro) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Ãœber das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk
Es ist Teil der Förderinitiative „Mittelstand 4.0.- Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“, die im Rahmen des Förderschwerpunkts „Mittelstand-Digital: Strategien zur digitalen Transformation der Unternehmensprozesse“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird. Weitere Informationen unter www.handwerkdigital.de und www.mittelstand-digital.de
Für Rückfragen stehen Ihnen zur Verfügung:
Fachkontakte
Susann Feuerschütz
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Cottbus
Projektleiterin an der HNEE: Teilprojekt „Wertschöpfungsketten“
Schicklerstr. 5, 16225 Eberswalde
Telefon 03334-657-341
Prof. Dr. Klaus Dreiner
Professur für Holzbe- und verarbeitung
Schicklerstr. 5, 16225 Eberswalde
Telefon 03334-657-387
HNEE-Pressestelle
Annika Bischof
Forschungs- und Transfermarketing
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Telefon: 03334 657-227
E-Mail: annika.bischof@hnee.de
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